DIE
KALKBRENNER
Einer der alten, inzwischen ausgestorbenen
Handwerksberufe, der in der Sierra de las
Nieves ausgeübt wurde, war der des
Kalkbrenners. Ein Kalkbrenner ist ein
Handwerker, der Kalkstein abbaut und im
Kalkofen verbrennt.
Im Landkreis Sierra de las Nieves weist die
obere Erdschicht eine sandiger
Beschaffenheit und ein hohes Vorkommen an
herauswachsenden Kalksteinfelsen auf, die
traditionell für den Gesteinsabbau zur
Herstellung von Kalk genutzt wurden. Beim
Kalkstein handelt es sich um einen festen
Stoff von weißer Farbe, dessen Basis das
Kalkoxid (CO3) ist.
Löschkalk erhält man durch die Verbrennung
von Kalkstein in Öfen, die in
zylinderförmigen Vertiefungen in den
Erdboden gebaut werden, wo sie bei
Temperaturen von fast 1.000 Grad Celsius
verbrannt werden; dabei entsteht folgende
chemische Reaktion:
Kalkstein + Hitze = Kohlenstoff + Löschkalk
Ca CO3 + Calor= Co2 +
Cao
Kalziumkarbonat + Wasser: Kohlenhydroxid +
Hitze
Während dieses Vorgangs zerfällt das Gestein
sehr schnell und löst sich im Wasser auf.
Die entstandene Masse wird anschließend
getrocknet und so erhält man den Kalk in
Pulverform.
Merkmale des Ofens:
Tiefe: 3 bis 4 Meter
Durchmesser: 2 bis 3 Meter
Inneres Volumen: 3 bis 4 Kubikmeter
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